Aktuelles

Gründonnerstag

01.04.2021

Gedanken von Bruder Benedikt Molitor.

Gründonnerstag - Gottes Macht zeigt sich in der dienenden Liebe. 

Am Gründonnerstag feiern wir das letzte Abendmahl Jesu. 

Es ist bemerkenswert, dass an diesem Tag in der Messe nicht ein Evangelium von der Eucharistie, vom Teilen von Brot und Wein als Jesu Leib und Blut vorgesehen ist, sondern das Evangelium von der Fußwaschung. Warum diese Auswahl? Jesus stellt hier als Zeichen der Gemeinschaft mit ihm den Dienst an den Anderen in den Mittelpunkt. Er wäscht den Jüngern die Füße. Selten deutet Jesus sein Handeln selbst. Hier an dieser Stelle tut er das. Es scheint ihm außerordentlich wichtig, dass die Jünger verstehen, was das Zeichen der Fußwaschung bedeutet. „Begreift ihr, was ich an euch getan habe?“, so fragt er nach. Und er wird noch deutlicher: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Das ist Jesu Testament an die Jünger – und somit auch an uns. Wir sind in diesen Auftrag Jesu mit hineingenommen. Der Dienst an den Anderen in der Nachahmung Jesu bildet also den Kern unseres Glaubens. An sich ist das ja nichts Neues, doch dass dies an so prominenter Stelle verkündet wird, ist vielleicht doch bemerkenswert. (Br. Benedikt Molitor) 


FUSSWASCHUNG 

Interessanterweise ist Jesus nicht der, vor dem gekniet wird, sondern der, der kniet. 

Der Herr und Meister wäscht seinen Schülern und Jüngern die Füße. 

Er sagt: "Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so tut, wie ich getan habe!" 

Wenn er, der allen Grund gehabt hätte, seinen Jüngern tüchtig den Kopf zu waschen, ihnen statt dessen die Füße wusch, haben wir keinen Grund, päpstlicher zu sein als der Papst. 

Es sei denn, wir wären so päpstlich wie Petrus, der mit seinen Tränen bezeugte, wie sehr ihn die Güte seines Herrn und Meisters beschämt hat.


 (Martin Gutl, Ich weiß, wem ich glaube, Styria, Graz 1995) 

(Foto: Flickr/byzantologist, CC BY-NC-SA 2.0)

Fußwaschung
Fußwaschung