24.07.2018
Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf in der Schweiz (Luzern) erscheint jeden Monat ein "Wort des Monats" des Gründers Bruder Peter Friedhofen.
Dieses Wort ist einem langen Brief unseres Ordensgründers an sämtliche verantwortlichen Brüder in den einzelnen Niederlassungen entnommen. Ihm war es sehr wichtig, dass gerade die Brüder, die anderen vorstehen, ein Vorbild sind im geistlichen Leben. Dabei hat Bruder Peter erkannt, dass das Gebet für alle Christen das Entscheidende ist, um überhaupt im Vielerlei des Alltags bestehen zu können, d.h. ein Leben mit Gott und für die Mitmenschen zu leben. "Betet ohne Unterlass!" Da sagen einige, das ist eine Unmöglichkeit. Wir müssen doch unsere Aufgaben im Beruf, in der Familie, auch in der freien Zeit erfüllen und können nicht immer beten! – Wie ist denn diese Aussage zu verstehen? Mit scheint - "Beten ohne Unterlass" ist eine innere Haltung. Um den Sinn des Betens zu erfassen braucht es wie eine innere Erleuchtung, eine Umkehr, eine besondere Gnade. Wenn wir dies möchten, aber nicht wissen wie, so können wir als erstes Gott darum bitten: "Herr, hilf mir beten". Auch die Jünger Jesu haben IHN gebeten: "Herr lehre uns beten." Seine Antwort war: "Wenn ihr betet sollt ihr sprechen: Vater unser, der du bist im Himmel..." Ein Anfang ist also gemacht. Wenn wir den Kontakt mit Gott wirklich pflegen möchten, so beginnt dies schon am Morgen beim Aufstehen. Es gilt unsere Seele zu Gott zu erheben, zu IHM aufzublicken und IHM den neuen Tag anzuvertrauen. Es ist dies wie die Pflege unseres Körpers, dem wir auch Zeit schenken. Das Wasser erfrischt unseren Körper. Das Gebet erfrischt unsere Seele. Wir gehen gestärkt in den neuen Tag. – Doch um weiterhin den Kontakt mit Gott aufrecht zu erhalten, brauchen wir unter Tags immer wieder ein Aufblicken zu IHM, der ja immer bei uns ist: "Seht ich bin bei euch allezeit, bis ans Ende der Welt." Unsere Erfahrung wird sein: Ja, er ist wirklich da. Es ist ihm ein Anliegen, uns beizustehen, er verscheucht unsere Traurigkeit und hilft Versuchungen zu überwinden. Neben den Stossgebeten ist täglich auch eine bestimmte Zeit der Stille notwendig, wo wir auf die innere Stimme hören, was Gott gerade jetzt von mir möchte. Dabei kann auch die Heilige Schrift, das Wort Gottes, uns den weiteren Weg weisen. Je treuer wir uns IHM immer wieder zuwenden, umso spürbarer dürfen wir seine Hilfe erfahren. Das Gebet wird für unsere Seele so, wie die Luft, die wir zum Atmen nötig haben. Von Herzen wünschen wir Ihnen diese belebende Erfahrung, welche unser Leben qualitativ erneuert und uns innere Freude und Sicherheit schenkt.