01.07.2018
Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf in der Schweiz (Luzern) erscheint jeden Monat ein "Wort des Monats" des Gründers Bruder Peter Friedhofen.
Dieser staunende Ausruf ist einem Brief entnommen, den Peter Friedhofen 1859 "an seine geliebten Brüder insgesamt" schrieb. Wenn wir ihn aufmerksam durchlesen merken wir, dass es sich dabei weniger um einen Brief, als vielmehr um eine Naturbetrachtung handelt - um eine Meditation, die voll ist von Bewunderung für die Schönheit der Natur. Doch Peter Friedhofen bleibt nicht stehen bei dem, was er sieht. Immer wieder geht sein Blick weiter zu dem, der all dies erschaffen hat. Wie sehr wünscht er, dass auch seine Brüder immer wieder diese Schritte vom Irdischen zum Himmlischen machen. Darum schreibt er ganz zum Schluss des Briefes: Suchen wir es dahin zu bringen, liebe Brüder, dass wir unseren Gott nie mehr aus den Augen und nie mehr aus dem Gedächtnis verlieren, mögen wir auch sein, wo wir wollen."
Dieser Ausruf zeigt uns, wo die Kraftquelle für Peter Friedhofen lag. Er war ein eifriger Betrachter der Natur, der die vier Jahreszeiten tief auf sich einwirken liess. Wenn wir Gottes Schöpfung lieben und betrachten, so freuen wir uns doch immer auf die kommende Jahreszeit. Etwas Schöneres und Abwechslungsreicheres hätte der Schöpfer uns wahrlich nicht schenken können.
Doch Peter Friedhofen will mehr als nur die Natur betrachten. Sein grosses Anliegen ist es, uns die Schönheit der Schöpfung zu zeigen, uns aber auch den Sinn des Lebens und den Heilsplan Gottes mit Jedem von uns aufzuzeigen.
Darum wollen wir seine Betrachtung nicht kommentieren, sondern ihn selbst zu Wort kommen lassen: "Oh Gott wie allmächtig bist Du. Wie schön magst Du sein, der Du solche Schönheiten erschaffst. So müssen wir jetzt in der Betrachtung der Früchte und Samenkörner in demselben begeisternden Ton ausrufen: Oh Gott, wie Allweise bist Du, der Du diese ganze herrliche Natur in diesen wunderbaren Samenkörnern fortpflanzest und erhältst! Haben wir dieses Pflanzenreich mit all seinen schönen Früchten betrachtet, so müssen wir gerührt dastehen und sagen: Siehst Du – diese Geschöpfe haben ganz vollkommen ihrem Dasein entsprochen zur Verherrlichung Gottes und zum Nutzen der Menschen. Wie aber habe ich meine Aufgabe erfüllt, der ich zu einem viel höheren Dasein erschaffen bin? – Hat die Blütezeit meines bisherigen Lebens Gott gefallen? – Ich stehe vielleicht nahe am Herbst des Lebens, wo meine Früchte für gut anerkannt oder als unbrauchbar verworfen werden, verworfen mit mir! Diese Betrachtung, liebe Brüder, ist eine ernste, aber eine notwendige, und wenn wir sie gut halten, auch eine nützliche."