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Sozialküche St. Vinzenz Trier

Villa St. Vinzenz
Villa St. Vinzenz

Die Sozialküche in der Villa St. Vincent leitet Bruder Elias, Ordensmitglied der Barmherzigen Brüder. Jeden Tag organisiert er zusammen mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern einen "Mittagstisch" für Bedürftige. Die warmen Mahlzeiten kommen aus der Küche des Brüderkrankenhauses. Mehrere Hundert Mahlzeiten bereitet das Krankenhaus jeden Tag zu und es reicht immer, um rund 100 weitere Menschen satt ... zu machen. Das Schwesterntor der Borromäerinnen am Klinikum Mutterhaus ist kleiner, aber auch die Schwestern tun ihr Möglichstes, um den Hunger bedürftiger Menschen zu stillen. Schwester Wiltrud* und Schwester Ingofreda setzen sich jeden Tag dafür ein, dass 12 bis 25 sozial Benachteiligte eine kostenlose warme Mahlzeit und die nötigsten Lebensmittel erhalten. 

Die Menschen, die zur Villa St. Vincent und zum Schwesterntor kommen, bringen im Idealfall einen Essensgutschein der Caritas mit, bei der sie zuvor ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen. Tatsächlich besitzen rund zweidrittel der Hilfesuchenden diesen Gutschein, sagt Bruder Elias, aber den anderen sähe man ohnehin an, dass sie auf die Hilfe angewiesen seien. 

Seit 1997 gibt es das Angebot in der Villa St. Vincent. Anfangs kamen täglich rund 30 Männer und Frauen, in den letzten Jahren hat sich die Zahl auf rund 77 Menschen eingependelt, die täglich in der Sozialküche essen. Am Monatsende können es auch über 100 Menschen pro Tag sein. Für diejenigen, die nicht vor Ort essen oder wegen ihrer "Ein-Euro-Jobs" nicht zum Mittagstisch kommen können, gibt es Lebensmittel zum Mitnehmen. 

Doch die Versorgung mit Lebensmitteln ist nur ein Aspekt des umfassenden Angebots der Einrichtungen. Die Menschen sollen "nicht nur abgespeist werden", betont Bruder Elias, sondern ihre Probleme sollen bei den Wurzeln gepackt werden, damit sich ihre Situation grundlegend bessert. (Auszug aus einem Artikel der Medienwissenschaft Trier)

Wenn Armut krank macht

Wohnungslosenambulanz
Wohnungslosenambulanz

Das Leben auf der Straße und in Armut macht krank. Das sagt die Ärztin Christiane Langenkamp. Der Obdachlose Dugi meint, es käme vor allem auf die innere Einstellung an. Ein Morgen in der Sozialküche und der Wohnungs losenambulanz in Trier.

Bruder Elias, er ist hauptberuflich Krankenpfleger im Brüderkrankenhaus, leitet seit 2001 die Sozialküche. Er hat ein Auge auf Dugi, Günter Adam und die weiteren 300 Stammgäste. Wenn er Wunden sieht, hört, dass jemand hustet oder er von einer Verletzung, wie sie Adam hatte, weiß, dann macht er den Besuchern der Sozialküche das Angebot, nebenan anzuklopfen. Dort arbeitet die Internistin Christiane Langenkamp zwei Mal in der Woche ehrenamtlich. "Über das Essen erreichen wir die Leute", sagt Bruder Elias. 

Fünf bis sieben Patienten behandelt sie durchschnittlich während der Sprechstunde. Die engagierte Ärztin untersucht, stellt Diagnosen und verordnet Tabletten und Salben, deren Zuzahlung sich viele trotz Versicherung nicht leisten können. Die häufigsten Krankheiten sind Atemwegserkrankungen - bedingt durch das Leben draußen oder in verschimmelten Wohnungen, Hauterkrankungen und Verletzungen, verursacht durch Parasitenbefall und Stürze als Folge von Alkohol-, Nikotin- oder Drogenmissbrauch sowie Magen- und Darminfekte durch die oft schlechte Ernährungsweise. "Ganz klar besteht zwischen Armut und Krankheit ein Zusammenhang", sagt Langenkamp. 

Armut führe häufig zu einem ungesunden Lebenswandel und dies wiederum zu Krankheiten. Aber nicht nur Obdachlose kommen, sondern auch Individualisten, die nicht genug zum Leben haben. In der Wohnungslosenambulanz spielt die Versichertenkarte keine Rolle, da steht einzig der Mensch im Mittelpunkt. Langenkamp betreibt in der Villa Vinzenz Basismedizin mit viel Herzblut und Wertschätzung. Bei chronischen Krankheiten, Zahnproblemen oder in schlimmen Fällen vermitteln Bruder Elias und sie weiter. Ihre guten persönlichen Kontakte zu den Ärzten sind hilfreich, damit die kranken Menschen auch mal kostenlos weiterbehandelt werden können.