- Vor allen Dingen, liebe Brüder, sollt ihr Gott lieben, sodann den Nächsten. Denn das sind die Hauptgebote, die uns gegeben sind.
- Euch, die ihr eine Klostergemeinschaft bildet, tragen wir auf, folgendes in eurem Leben zu verwirklichen: Zuallererst sollt ihr einmütig zusammenwohnen, wie »ein Herz und eine Seele« (Apg 4,32) auf dem Weg zu Gott.
- Lebt also alle wie ein Herz und eine Seele beisammen und ehrt gegenseitig in euch Gott, »dessen Tempel ihr geworden seid« (1 Kor 3,16).
- Eure Armut bestehe wesentlich im Teilen! Bleibt anspruchslos! Alles gehöre euch gemeinsam!
- Eure Brüder stammen aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen! Achtet diese Unterschiede! Denkt nicht groß von euch!
- Lobt Gott mit Herz und Stimme!
- Seid dankbar für brüderliche Ermahnungen, stellt das Gemeinsame über das Eigene! Achtet auf die Bedürfnisse aller!
- Kehrt um, wenn ihr gefehlt habt, versteht einander und verzeiht!
- Dienet einander in Liebe, vor allem, wenn ihr ein Amt verwaltet!
- Haltet die Regel nicht wie Sklaven, sondern als freie Menschen unter der Gnade.
Der Augustiner-Pater Adolar Zumkeller schreibt in seinem Kommentar zur Regel des Hl. Augustinus: "In gedrängter Kürze bietet sie das Programm seines eigenen klösterlichen Lebens. Es spiegeln sich in ihr die Grundzüge seines Wesens: Gottinnigkeit und Nächstenliebe, seine evangelische Armut und Demut, seine selbstlose Dienstbereitschaft, Geduld und Herzensgüte."